Gesamtsieg beim Saisonabschluss in Arnstadt

podium Arnstadt

Für das letzte Rennen in dieser Saison habe ich mir den Arnstädter Marathon in Thüringen ausgeguckt. Praktischer Nebeneffekt dieser Veranstaltung ist die Tatsache, dass meine beste Freundin und Patentante meiner Tochter Lara in Arnstadt wohnt, die ich eh viel zu selten sehe.

Am Samstagmorgen reise ich mit Family an und wir fahren im Anschluss die Strecke ab (es gibt mehrere Rund à 20 km, wieviele man fährt kann man unterwegs entscheiden, woraus inklusive Einführungsrunde Streckenlängen von 12, 33, 54 oder 75 km resultieren).

Der Kurs ist extrem kurzweilig. Hier ein Trail, da eine schöne Aussicht, Schleichweg durch die Hecke, um eine Ruine drumherum. Schon die Streckenbesichtigung macht extrem viel Spaß und Vorfreude auf den Renntag setzt ein.

Die Saison war bisher super und ich möchte morgen noch ein schönes letztes Ergebnis zum Abschluss einfahren. Mit meinem Cannondale F(lit)SI bin ich mittlerweile auf Du und Du und eigentlich kann es nur gut werden.

Für den Renntag ist super Wetter angesagt. Am Rennmorgen trete ich vor die Tür. Oha, der liebe Gott hat aber die Kühlschranktür aufgelassen. Es ist echt schattig.

Im Startblock entscheide ich mich dann aber gegen die Winterjacke und Beinlinge (ich hab ja nen Kittel neben mir ;0))), denn die Sonne entschließt sich zu scheinen. Neben mir im Startblock stehen mit Marcel Kittel, Naima Diesner und Gwenda Rüsing bekannte Gesichter, bummeln ist nicht ;o).

Vom Start weg rollt es dann auch gleich richtig gut. Ich gehe in Führung und fühle mich super, die Einführungsrunde vergeht wie im Flug und schwups befinde ich mich auf der 20 km Hauptrunde. Und schon setzt die Denkmaschine ein: was mache ich beim Rundendurchlauf?

Weiterfahren und riskieren, dass noch etwas anbrennt, oder ins Ziel mit nur kleiner Runde aber sicherem Sieg in der Tasche? Schwierig, denn es ist ein schöner Renntag und eine tolle Strecke, andererseits könnte ich die gewonnene Zeit noch mit meiner Freundin und Family verbringen.

Na gut, dann gehen wir das Ganze mal faktisch an: was will ich? 1. Aufs Podium! Das soll natürlich 2. auch voll sein und 3. am Besten mit mir in der Mitte. Punkt 2 spricht gegen Weiterfahren, denn im letzten Jahr war nur 1 Frau auf der Langstrecke und mir scheint, dass es auf der Mittelstrecke auch dünn wird, zumindest in der Altersklasse.

Punkt 1 und 3 wären erschlagen, wenn ich quasi JETZT ins Ziel fahre und schwupps, bin ich auch schon abgebogen. Gesamtsieg auf der 33 km-Distanz und dazu noch mit supernetten Mädels auf dem Podium. Toller Saisonabschluss bei einem liebevoll organisierten Rennen.

Der Thüringer Kloß mit Gulasch und Rotkraut rundet mich und die Veranstaltung ab. Nächstes Jahr komme ich wieder! Tschüssi und lieben Dank an r2-bike.com für den Support in 2015 ;o)

PS: mein Teamkollege Christian Kreuchler, der eigentlich seinen 3. Gesamtsieg in Folge einfahren wollte, hatte leider Pannenpech. Nach dem ersten Platten und nachfolgender Aufholjagd an die Spitze brachte der 2. Platten das Motivationsfass zum überlaufen ;o(.

Dank an Gwenda Rüsing für die schönen Fotos!